Funktionelle Mikrobiomanalyse

Das intestinale Mikrobiom ist essenziell für die Verdauung, die Aufnahme von Nahrungsbestandteilen, die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren und die Stärkung der Immunabwehr. Es hat somit einen wichtigen Einfluss auf die Gesundheit.

Das intestinale Mikrobiom besteht aus einer individuellen Zusammensetzung von wenigen hundert typischen Bakterien- und Pilzarten. Es kann u. a. sowohl nach dem vorliegenden Ernährungstypus, nach bestimmten Immuno-Markern, den verschiedenen Bakteriengruppen oder nach seiner Diversität begutachtet werden.

Veränderungen innerhalb des Darmmikrobioms oder eine Barriere-Störungen der Darmmukosa (sog. „leaky gut“) können u. a. für die Entstehung von zahlreichen akuten, aber auch von chronischen Erkrankungen verantwortlich sein.

Das vereinfachte Verfahren zur Probengewinnung (Calex^® NGS und Calex^® pH), die automatisierte Stuhlextraktion (Tecan DreamPrepTM NAP) sowie ein optimiertes molekular-genetisches NGS-Analyseverfahren (Auswertung von 16S-/18S-DNA) ergänzt um gezielte molekularbiologische Nachweise bilden die Grundlage für eine leicht verständliche und dennoch umfassende Befundung, welche ihrerseits die Grundlage bildet für weiterführende, individuelle Therapieansätze.

Nahrungsmittel-Allergien und -Intoleranzen

Unverträglichkeitsreaktionen gegenüber Nahrungsmitteln sind in Industrieländern sehr häufig anzutreffen. Schätzungsweise 30 – 40 % der schweizerischen Bevölkerung sind von solchen Unverträglichkeiten betroffen.

Sehr oft können die Auslöser durch die Patient:innen selbst nicht eindeutig identifiziert werden, die Ursachen bleiben häufig ungeklärt, auch wenn ganz bewusst auf mögliche Intoleranzen geachtet wird. Die Begründung liegt in Symptomen, welche sich mehr oder weniger diffus abbilden und zeitlich nur sehr verzögert auftreten (>24/48 Stunden).

Häufig anzutreffende Symptome sind: Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Übelkeit, Verstopfung oder Reizdarm, aber auch Migräne, Hautausschläge, Ekzeme, Gelenkbeschwerden, chronische Müdigkeit, Verhaltensauffälligkeiten, Hyperaktivität und/oder depressive Verstimmungen und Angststörungen.

Bestehende Symptome können durch sehr unterschiedliche Mechanismen im Körper verursacht werden. Ausgehend vom anamnestischen Bild und unter Einbezug bekannter Begleiterscheinungen bieten wir bei der Stratifizierung verschiedene diagnostische Optionen an, welche meist auf einer IgE- oder nicht IgE vermittelten Analytik basieren.

Toxikologie – Analyse von toxischen Metallen

Die Belastung mit toxischen Metallen stellt in der Medizin ein häufig unterschätztes Risiko dar, welches im täglichen Praxisalltag oft nicht erkannt wird. Eine Sensibilisierung und erweiterte Aufklärung in der ärztlichen Praxis erscheinen daher sehr wichtig.

Toxische Metalle sind anorganische Gifte, welche z. T. natürlicherweise in der Natur vorkommen. Beispielsweise ist das Trinkwasser in verschiedenen Gebieten der Schweiz mit Arsen und Uran geogenen Ursprungs belastet. Toxische Metalle treten in der Natur als Ionen, Verbindungen und Komplexe (Speziation) auf und werden - in zunehmendem Masse - in dem vom Menschen geschaffenen und beeinflussten Lebensraum (Anthroposphäre) in einer grossen Vielzahl freigesetzt. Die mannigfache Verwendung von toxischen Metallen in Industrie, Landwirtschaft und der häuslichen Umgebung trägt zur weiten Verbreitung in der Umwelt bei.

Die Ortho-Analytic verwendet als Detektions- und Nachweisverfahren für die anorganischen Elementanalytik das sog. ICP-MS-Verfahren (engl. „inductively coupled plasma mass spectrometry“). Dieses Analyseverfahren zeichnet sich aus durch eine sehr hohe Sensitivität und Robustheit sowie der Möglichkeit, verschiedene Elemente in unterschiedlichsten Konzentrationen gleichzeitig zu bestimmen.

Die ICP-MS-Analyse (Vollblut, Serum und Haare) der Ortho-Analytic sind nach den Vorgaben der ISO 15189 für medizinische Diagnostik validiert. Die Ortho-Analytic ist seit 2016 bis heute auch ein Referenzlabor der Firma RECIPE, einem der führenden Hersteller von Qualitätskontrollmaterialien für medizinische Laboratorien.

Mikronährstoffe – Orthomolekulare Medizin

Das Angebot an verfügbaren Nahrungsmitteln ist heutzutage vielfältig und reichhaltig. Trotz guter Ernährungslage kommt es immer wieder zu Unterversorgung und Mangelerscheinungen an Nährstoffen, speziell in den Bereichen der Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Der vermehrte Konsum prozessierter Lebensmittel (Nährstoffverluste) oder die Wahl individueller Ernährungsphilosophien wie starke Ausprägungen des Vegetarismus / Veganismus, Convenience Food / Fast Food, Reduktionsdiäten etc. können es zu einer verminderten Aufnahme an essenziellen Nährstoffen führen. Auch ein hoher Anteil an Konservierungsstoffen oder eine überlange Lagerung frischer Lebensmittel kann diese Effekte verursachen.

Ein erhöhter Nährstoff-Bedarf besteht in speziellen Lebenssituationen wie z. B. in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Heranwachsenden oder Senior:innen und Sportler:innen. Auch bei ernährungsabhängigen Erkrankungen, Nahrungsmittel-Allergien und -Intoleranzen, Maldigestion, Malnutrition, entzündlichen Darmerkrankungen, oder Arzneimitteleinnahmen (iatrogene Effekte) kann ein erhöhter Nährstoffbedarf entstehen.

Ein bedeutender Mangel manifestiert sich in den meisten Fällen spät. Er kann jedoch frühzeitig durch eine entsprechende klinische Abklärung erkannt werden. Eine Mikronährstoff-Substitution sollte vor dem Auftreten klinisch manifester Symptome erfolgen, da diesem ein latenter Mangel mit unspezifischer Symptomatik vorausgeht.

Der gezielte Einsatz einer Laboranalytik und die dadurch erhaltenen individuellen Befundresultate und Therapietabellen bilden u.a. die notwendige Basis für eine zielgerichtete Mikronährstoff-Substitution. Laborresultate bilden auch das Fundament für eine adäquate präventiv-medizinische Intervention sowie für ein Blutspiegel-Monitoring bei therapeutischem und/oder präventiv-medizinischem Einsatz von Mikronährstoffen.

Erworbene Mitochondriopathien

Erworbene Mitochondriopathien (also nicht kongenitale Formen) sind mitochondriale Dysfunktionen, die im Laufe des Lebens auf eine zunehmende Schädigung der menschlichen mitochondrialen DNA und der Mitochondrien zurückzuführen sind.

Verursacht werden diese Schädigungen i.d.R. durch den Angriff von freien Radikalen in den Zellen (= oxidativer und nitrosativer Stress). Auslöser könne aber auch psychisch und physischen Stress und Traumata, toxischen Belastungen, Störungen des Darmmikrobioms und Darmerkrankungen, chronische Entzündungen und Infekte (EBV, Borreliose) oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente (Statine, PPI, u.a.) sein.

Zu den Erkrankungen aus diesem Formenkreis zählen u. a.: Allergien, Asthma, Arteriosklerose, Chronic fatigue syndrome (CFS), Migräne, Fibromyalgie, sowie neurodegenerative Erkrankungen (M. Alzheimer, Multiple Sklerose, M. Parkinson). Das Speziallabor Ortho-Analytic bietet eine breite Palette von Analysen an, die diese Vorgänge erfassen und quantifizieren können.

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